Italienische Eröffnung

Sehr geehrte Interessenten des Schachsports,

bisher haben wir schon einige aggressive Eröffnungen, welche aus dem Anfangszug E4 resultieren kennengelernt, die sich zumeist durch das Bauernopfer auf c3 auszeichneten. Nun wollen wir eine weitere Eröffnung kennenlernen, welche ebenfalls gute Möglichkeiten für weiß offenhält. Dabei handelt es sich um eine der häufigsten gespielten Eröffnungen, dem sogenannten italienischen. Dies kommt nach den Zügen 1.E4  E5 2. Nf3 Nc6 3. Bc4 Bc5 4.c3 ... zustande. Ziel von c3 ist es hier den Zug D5 vorzubereiten, welcher weiß Vorteil im Zentrum bringen soll.

Die wohl häufigste Antwort von schwarz ist hier der Angriff auf E4 mittels Springer auf F6. Viele Anfänger machen hier nun den Fehler den Bauern mittels d3 zu decken, was schwarz bevorzugt. Doch weiß ist hier keinesfalls zum decken gezwungen, so kann er hier einfach wie geplant D4 spielen. Da der Läufer nun angegriffen ist hat schwarz keine Gelegenheit den Bauer auf E4 zu nehmen. Stattdessen sollte schwarz hier Exd4 spielen da er andernfalls die Kontrolle über das Zentrum verliert und weiß einen Zug schenkt. Nachdem schwarz nun also genommen hat, nimmt weiß einfach mittels cxd4 zurück und greift erneut den Läufer an, welcher auf B4 flüchtet und Schach bietet.

An dieser Stelle hat weiß nun zwei Möglichkeiten, welche auch regelmäßig Anwendung finden. Die erste ist mittels Läufer d2 in die sogenannte "ruhige Variante" zu gehen. Die übliche Fortsetzung wäre dann Bbxd2 Nbxd2 und weiß hat ausgeglichenes Spiel und behält den Bauern auf E4 und wird demnächst rochieren.

Doch weiß hat noch eine zweite Variante. Diese zweite Variante ist ein Bauernopfer, welches nach dem Schachgebot des Läufers mittels Springer c3 eingeläutet wird. Weiß erlaubt hier dem schwarzen den Bauern auf E4 zu schlagen was schwarz auch tuen sollte. Allerdings erlaubt er dem weißen dafür im Gegenzug Angriff zu erlangen. Nach dem Schlagen des Bauern folgt daraufhin die Rochade von weiß und nun sollte schwarz den Springer auf c3 mit dem Läufer schlagen da sonst weiß ein sehr starkes Zentrum erlangt. Nun denkt man das weiß einfach zurücknimmt doch dies würde keinerlei Probleme für den schwarzen verursachen da er nach d5 eine ausgeglichene Stellung erhält und das Restspiel mit einem Bauern weniger bestreitet. Von daher sollte weiß einfach selber d5 spielen, worauf schwarz den wertvolleren schwarzen Läufer auf F6 zurückziehen sollte. Da nach Bauer schlägt c6 schwarz immer noch bevorzugt wäre spielt weiß nun den stärkeren Zug Turm E1, welcher nicht nur den Springer E4 fesselt, sondern auch Druck auf den schwarzen König ausübt.

Wenn schwarz versuchen will seinen vorteil zu behalten sollte er nun Springer E7 ziehen, woraufhin weiß natürlich den Springer E4 mit dem Turm schlägt. Nun droht der Zug d6 von weiß, weshalb schwarz diesem zuvorkommt und selber d6 zieht, was gleichzeitig den weißfeldrigen Läufer ins Spiel bringt. Daraufhin folgt der sehr starke Zug Läufer g5 um den Läuferabtausch zu erzwingen und nach Läufer schlägt g5 mittels Springer g5 den Springer zu positionieren. Die Rochade, welche hier als Hauptzug zählt, führt hier allerdings nach Springer schlägt h7 zu guten Angriff für weiß denn nachdem der König schlägt kann weiß unmittelbar mit der Dame angreifen.

Doch auch die Variante h6 ist nicht ungefährlich, denn weiß kann auch hierden Springer opfern indem er Dame E2 spielt und nach Bauer schlägt g5 folgt Turm E1 und weiß hat keine Möglichkeit das Material zu behalten, weshalb er den schwachen Läufer opfert indem er Be3 spielt. Diesen schlägt weiß mit dem Bauern raus woraufhin schwarz Bauer F6 spielt. Dies blockiert zwar den Angriff auf der E-Linie doch der Angriff bleibt kritisch nach Turm E3. Dieser Zug soll die schwachen weißen Felder nutzen um nach einem Tausch des Turmes, mittels Dame h5 gefolgt von Dame F7 mattzusetzten. Dieses Motiv kann von weiß für weitere Angriffspläne genutzt werden.

In der Abbildung erkennt man die Position nach Bauer d4. schwarz darf hier den Läufer nicht nehmen da er sonst mittels des eben genannten Motivs matt geht.